Freitag, 15. Mai 2015

Wenn Ozeane weinen - Ben Bennett

 

  Meerjungfrau rettet Ertrinkenden


Taylors Mutter ist verstorben und sein Vater Edward Teagarden nimmt Claire als neue Haushälterin in seine Dienste auf. Claires Tochter Amber ist ebenfalls wie Taylor 6 Jahre alt soll und freundet sich mit Taylor an.
Die Familie lebt an der amerikanischen Pazifikküste und macht eines Tages einen Ausflug mit dem Boot. Was fröhlich beginnt, endet in einem Unglück, denn Taylor geht über Bord und kann nicht schwimmen. Doch ein Wunder geschieht und er wird von einem Mädchen gerettet, die im Meer lebt. Es ist eine Meerjungfrau!


 



Dieses Buch habe ich aufgrund seiner wunderschönen poetischen Sprache gern gelesen und die Sätze regelrecht genossen.

"Man kann die Liebe nicht einfach pflücken wie eine Blume im Park. Sie ist etwas vollkommen Flüchtiges, Zartes, Zerbrechliches, das unentwegt am Himmel über unseren Köpfen kreist. Ein- oder zweimal im Leben, wenn wir Glück haben, verlangsamt sie ihren Flügelschlag und lässt sich leise  und unbemerkt auf uns herabsinken." Zitat Seite 185 

Die Geschichte wird in einem Zeitraum von über drei Jahrzehnten aus der Perspektive von Amber erzählt. Am Anfang nimmt die Handlung noch recht realistische Züge an, aber dann entwickelt sich daraus eine Liebesgeschichte, die an Märchen erinnert und zu einer Reise auf verschiedene Kontinente  und über drei Weltmeere führt. Es wird mehr und mehr Fiktion und am Ende löst sich alles in einem unglaublichen Ende auf. Man muss sich darauf einlassen, dann gewinnt der Zauber des Erzählstils von Ben Bennett die Oberhand.
Besonders die emotional erzählten Charaktere sind dem Autor gut gelungen. Gemeinsam erlebt man als Leser ihre unglaubliche Reise und hofft auf einen glücklichen Ausgang.
Regelrecht traumhaft mutet die Geschichte an und versucht, auch Überbringer einer Nachricht zu sein: Menschlichkeit immer vor Geltungsdrang und materialistische Interessen zu stellen. Wie das genau im Buch abläuft möchte ich nicht verraten, es wiederholt sich allerdings sogar und macht die Aussage umso eindringlicher.

Mich hat das Buch bis zu diesem Punkt hin überzeugt, was mich aber gestört hat, ist die Tatsache, dass es mit den Träumereien aus der Märchenkiste immer weiter geht. Schicksalshafte Zusammenkünfte gab es einfach zu viele als für die Handlung noch tragbar waren. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Dieser Roman erschafft eine enorme Zugkraft durch seine poetische und malerische Sprache. Wenn man sich auf moderne Märchen einlassen möchte, kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen. Der zu fiktive Charakter der Handlung hat mich allerdings etwas gestört.
                                          

               
                                            

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