Dienstag, 10. November 2015

Fangermandl von Susanne Rößner

Spannende Tätersuche in Oberbayern mit einem unterhaltsamen Ermittlerteam und einem sadistischen Täter!

Der Oberbayern Krimi Fangermandl ist das Erstlingswerk von Autorin Susanne Rößner und erscheint im Emons Verlag (2014). [Werbung]


Es ist Winter in Oberbayern und es liegt Schnee. In dieser wunderschönen Idylle findet die Kripo Rosenheim durch einen anonymen Hinweis in einer Futterkrippe die Leiche einer jungen Frau vor. Sie trägt unzählige Schnitte in ihrem Körper und liegt da wie aufgebahrt. Fast entsteht der Eindruck sie schliefe. Die Ermittlungen beginnen, doch es gibt nur verwischte Spuren. Bald schon wird die nächste Leiche gefunden, auch sie ist mit Schnitten übersät und ausgeblutet. Welcher Psychopath treibt hier sein Unwesen?





Dieser Krimi startet mit einem fulminanten Prolog über die brutale Tatbeschreibung des ersten weiblichen Opfers. Hier wird erst ganz idyllisch die winterliche Stimmung in den bayrischen Bergen beschrieben und dann folgt die grausame Handlung. Man ist vom ersten Moment an gefesselt. 

Das Ermittlerteam macht sich auf die Suche nach dem Mörder, doch die Spuren sind verwischt. Wie kam der Täter mit der Leiche, die nicht hier ermordet zu sein scheint, an diesen abgelegenen Ort im Wald? 

Die Recherchen der Polizei sind genau und realistisch beschrieben und in diesem Fall wird so ziemlich alles bemüht, von Computerspezialisten über SEK Leute bis hin zu Suchhunden ist alles im Einsatz. Denn der Täter mordet weiter und die Zeit läuft der Kripo davon. Das hält den Spannungsbogen aufrecht und man rätselt, wer der Täter sein könnte.  

Die Protagonisten sind allesamt voll von unterschiedlichsten Charakter-merkmalen und sehr detailgenau beschrieben. Ihre Probleme im Privaten sowie im beruflichen Alltag kommen häufig zur Sprache. Das unterhält, zeigt ihren Stress im Umgang mit den Vorgesetzten oder auch miteinander und die bayrische Mundart kommt ebenfalls zu Wort. 

Eva ist eine selbstbewusste Frau, die schlagfertig ist und sich in der Männerdomäne der Kripo ihren Platz als Oberkommissarin erkämpft hat. Sie hat Leitungsqualität und Teamgeist. Doch dann verliebt sie sich in einen Verdächtigen und die Emotionen kommen ins Spiel. Ihr Kollege Max ist eifersüchtig und zeigt es fortwährend.  Auch die Probleme des allein erziehenden Chefs Sauerwein sind ein großes Thema. Sicher ist das sehr unterhaltsam dargestellt und lockert die Handlung auf, die Spannung hat darunter aber etwas gelitten. 

Dieser Krimi bringt aber auch Thrillerkomponenten ins Spiel. Am besten hat mir die von der Autorin genial durchdachte Absicherung mit Sensoren, Spezialschlössern und versteckten Räumen gefallen. Auch die spezielle Hackertätigkeit des Täters und die grausame Behandlung seiner Opfer wird beeindruckend und gruselig geschildert. Ihm auf die Schliche zu kommen fällt schwer, erst ein eindrucksvoller Showdown bringt Licht ins Dunkel und die Feststellung der wahren Identität des kranken Serienmörders.  


Susanne Rößner hat einen dichten Schreibstil, erfindet gelungene, zum Teil auch nervende Charaktere, die dieses Buch mit Atmosphäre füllen und beschreibt ihre faszinierende Idee eines Serienmörders. Ich bin gespannt auf weitere Veröffentlichungen von ihr.  


Ein Krimi mit actionmäßigen Handlungen, der mitmenschliche Probleme zeigt und die krankhafte Psyche eines Serienmörders offenbart. Das schöne Cover zeigt anschaulich die schöne winterliche Alpenkulisse.

Dieses Buch habe ich im Dezember 2014 gelesen und demnächst bin ich in der Leserunde des Nachfolgebandes Diridari mit dabei. Der Vollständigkeit halber möchte ich deshalb diesen Oberbayern Krimi hier vorstellen.

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