Donnerstag, 1. Dezember 2016

Blumenkinder - Meike Dannenberg

Lesenswerter Auftakt einer Reihe

 

Der Kriminalroman "Blumenkinder" ist das Debüt von Autorin Meike Dannenberg. Er erscheint bei btb.


In Lüneburg wird die Leiche der 12-jährigen Saskia gefunden, die mit Blumen umkränzt wie aufgebahrt, fast schlafend wirkt. Bei diesem Fall wird die örtliche Polizei von BKA-Sonderermittlerin Nora Klerner und Profiler Johan Helms unterstützt. Ein ähnlicher Mordfall wurde in Tschechien verübt. Eine sektenähnliche Hippie-Gruppe in der Nähe wird von den Ermittlern ins Visier genommen. Ein weiteres Mädchen verschwindet und Nora wird wegen eigenmächtiger Aktionen vom Fall abgezogen. Sie lässt jedoch nicht locker und ermittelt auf eigene Faust weiter. Zu groß ist ihre Sorge, dass der Täter erneut zuschlägt und ein weiteres Blumenkind tötet.

Engagierte Ermittler, ein aufsehenerregender Fall und das Thema der Hippie-Versammlung machen dieses Buch lesenswert.

Nora ist BKA-Ermittlerin und Johan ist Profiler. Sie werden zur örtlichen Kripo hinzugezogen, was nicht auf allgemeines Wohlwollen stößt. Somit haben beide eine Art Außenseiterrolle inne, die sie aber zusammen schweißt. Beide leben für ihren Job, Privatleben wird bewusst verdrängt und das lässt sie zu einem Team zusammen wachsen.  


Was mir trotz der interessanten Location mit den Hippies und dem außergewöhnlichen Fall Probleme bereitet hat, ist die Person der Nora. Sie ist arbeitswütig und gibt für den Fall alles, doch ihre Person wirkt sehr verschlossen, ich kann sie nicht durchschauen. Ihr Privatleben bleibt unbekannt und sie schleppt irgendein Problem aus ihrer Vergangenheit mit sich herum, das im Buch nicht aufgeklärt wird. Sicherlich kommt das im Folgeband näher zur Sprache, für mich hat sich aber dadurch kein eindeutiges Charakterbild aufbauen lassen. Nora bleibt mir merkwürdig fremd. 
 
Der Schreibstil ist sehr bildhaft, erklärend und ausführlich gehalten. Für einen Krimi finde ich die Sprache recht außergewöhnlich, klare Ermittlungsbeschreibungen und Gedankengänge befragter Personen erscheinen mir für einen Kriminalroman interessanter und passender. Das hat sich jedoch nicht in der Sternevergabe bemerkbar gemacht.   

Ich hätte gern selbst die Chance gehabt, den Täter zu erraten. Hier wurde er letztendlich als neue Figur eingeführt, sofort als Täter benannt und in einem ohne Frage fesselnden Finale dingfest gemacht. Diese Präsentation finde ich schade. Das Motiv war mir schon früh bewusst, jedoch konnte ich keine Person mit diesem Problem benennen. 

Zeitlich und inhaltlich ist der Prolog für mich nicht einzuordnen. Eine Pforte aus Licht, eine Mutter und ihr Kind bei einer Sekte. Ich habe gehofft, am Ende des Buches hier mehr zu erkennen, aber es gelang mir nicht.  

Dieser Krimi hat mich gefesselt und mitgerissen, ein paar Kleinigkeiten muss ich aber bemängeln. Deswegen vergebe ich 4 Sterne und bin gespannt auf den Nachfolgeband und die Klärung von Noras Geheimnis.


Ein mitreißender Krimi, der eine ominöse Sekte aus dem Hippie-Milieu im ländlichen Lüneburg beleuchtet. 


*** Herzlichen Dank für dieses Leseexemplar an den BTB Verlag und an das Bloggerportal! ***


 

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