Dienstag, 17. April 2018

Kalter Sand - Anja Behn

Ein sich dynamisch steigernder und packender Ostseekrimi 


Der Kriminalroman "Kalter Sand" von Autorin Anja Behn ist der dritte Fall um den Kunsthistoriker Richard Gruben. Erschienen ist der Roman im Emons Verlag.

Richard Gruben besucht seinen langjährigen Freund Philipp Stöbsand anlässlich seiner Vernissage. Dieser ist eigentlich Portraitfotograf, hat aber gerade einen Bildband über Landschaften an der Ostsee herausgebracht. Richard erfährt von einem sechs Jahre zurückliegenden grausamen Verbrechen an einem jungen Mädchen, bei dem Philipp der Hauptverdächtige war. Ein neuer Toter sorgt für Aufregung und Richard möchte nun die Wahrheit herausfinden und geht den Spuren nach. 

Der Prolog verbreitet gleich eine düstere und spannende Atmosphäre. Die Gedanken des Mörders werden beim Transport der Leiche beschrieben. 
Bei diesem Krimi kommt man auch ohne Vorkenntnisse der Vorgängerbände schnell in die Handlung und ermittelt gemeinsam mit Richard und der Polizei. Welche Dinge haben sich vor sechs Jahren abgespielt und hängt der alte Fall mit dem neuen Toten zusammen?
 
Richard ist geschieden und hat ein Kind, das mit seiner Frau im Urlaub ist. Deshalb nutzt er die Einladung seines Freundes Philipp, den er schon lange nicht mehr gesehen hat. Doch Philipp hat sich verändert, er stand sogar unter Mordverdacht und Richard versucht herauszufinden, ob die Tat wirklich Philipp zuzutrauen ist. Informationen erhält Richard von einem befreundeten Kommissar namens Muslow.


In "Kalter Sand" wird zwar nicht ungefährlich vorgegangen, aber die Vorkommnisse sind relativ unblutig geschildert. Es stehen mehr die personellen Verstrickungen der Figuren mit ihren Gefühlen im Vordergrund und so agieren alle Beteiligten untereinander betroffen oder zumindest verletzt und mitfühlend, die Kriminellen ausschliesslich aus Enttäuschung, Verzweiflung oder Vertuschung. 

Gruben selbst ist als Besucher nur im Hinblick auf Philipp betroffen, er behält ansonsten den unbeteiligten Überblick und kommt einigen Dingen auf die Schliche. Einige Aussagen entpuppen sich als entscheidende Hinweise in der Tätersuche. So ist man den Ermittlungen als Leser immer einen Schritt voraus. 

Anja Behn schafft es, den Leser an das Buch zu fesseln und baut mit vielen Fährten eine unheimliche Stimmung auf. Mit ihrem gekonnten Schreibstil baut sie einen Krimi auf, der auch mit psychologischer Einfühlsamkeit punkten kann und den Leser gut unterhält.
Sehr passend wirkt der Plot vor der spätherbstlichen Kulisse der Ostsee an der Boddenlandschaft von Fischland-Darß. Die Stimmungen des Meeres und des grauen Himmels untermalen eindrucksvoll die düstere Krimihandlung. In den Gaststätten werden die ortsüblichen Gerichte serviert und man kehrt gerne mit ein, um die graue Herbststimmung am Meer auszublenden.

Dieser Krimi konnte mich bis zum Ende fesseln und die Tätersuche gestaltete sich auch für den geübten Krimileser schwierig. Mit unerwarteten Wendungen und neuen Erkenntnissen legt die Autorin eine sagenhafte kriminalistische Raffinesse an den Tag.

Ein sich dynamisch steigernder und packender Ostseekrimi, der mich mit den interessant ausgeloteten Figuren, einer wendungsreichen Handlung und der gelungenen Ostsee-Kulisse völlig überzeugt hat. 


***Herzlichen Dank an die Autorin für dieses signierte Leseexemplar! Ich habe den Krimi sehr gern gelesen!***
 



[Werbung nach § 2 Nr. 5 TMG] Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diesen Beitrag nicht bezahlt wurde und ihn aus freien Stücken veröffentliche.

2 Kommentare:

  1. Hallo Barbara,

    vielen Dank für die Buchvorstellung. Schon die Buhnen auf dem Cover sprechen dafür, dass die Geschichte an der Ostsee angesiedelt ist. Und da ich inzwischen auch Krimis lese, kommt dieser hier für mich in Frage. Zugegeben, ein Grund ist vielleicht auch, dass das Ganze ja im Grunde bei mir um die Ecke "spielt".

    Fröhliche Sonnengrüße

    Anke

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    1. Liebe Anke,

      wenn du die Gegend auch noch gut kennst, wird dir das Buch noch viel mehr gefallen.
      Und ich kann dich beruhigen, trotz Krimihandlung ist das Buch nicht so grausam zu lesen. Dort werden eher die Figuren ausgeleuchtet.

      Liebe Grüße, ebenfalls aus der Sonne,
      Barbara :-)

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